Neues Konzept 2017

Mediencamp 2017

Anmerkungen zur neuen Konzeption

Im Sommer 2017 fand das Mediencamp im Camp des Roten Kreuzes in BačkiMonoštor bereits zum fünften Mal statt. Die Jugendlichen aus vier Nationen machten dabei in den letzten Jahren die Erfahrung, in Kleingruppen einen eigenen Kurzfilm oder eine Dokumentation von der Ideenfindung über das Drehbuch, die Storyboardgestaltung und den Dreh bis hin zum Schnitt selbst zu produzieren. Dazu durchliefen sie in den ersten Tagen verschiedene Workshopeinheiten, welche ihnen pädagogisch angeleitet technische Fähigkeiten und organisatorische Methoden an die Hand gaben, um Schritt für Schritt das eigene Filmprojekt zu entwickeln. Die Jugendlichen erprobten sich unter theaterpädagogischer Anleitung im szenischen Spiel und lernten durch die MedienpädagogInnen verschiedene Open Source Programme kennen, welche sie auch im Alltag nutzen können. Bevor die Kleingruppen mit dem Dreh beginnen konnten, festigten sie spezifische Kenntnisse in sogenannten Expertenworkshops (z.B. Kamera/Ton, Regie, Schauspiel) je nach Aufgabenbereich für den Dreh. Danach begannen die selbstständige Drehphase und der Schnitt unter Begleitung der Medien- und TheaterpädagogInnen. Diese begleiteten ‚ihre‘ Gruppe über die gesamte Dauer des Projekts und waren ständige AnsprechpartnerInnen.

 

Mehr Prozessorientierung. Mehr Eigenständigkeit. Förderung zum Selbstausdruck.

Für 2017 wurden einige Neuerungen in die Konzeption aufgenommen, welche vor allem eine stärkere Prozessorientierung zum Ziel hatten. Dazu gehört beispielsweise die Fokussierung auf den Prozess der Gruppenfindung und der Dynamik zwischen den Jugendlichen, welche durch ausführliches Kennenlernen, das Lösen von Aufgaben im Team und weniger (Produktions-)Druck gleich zu Beginn des Camps ermöglicht wurde. Außerdem sollte Eigenverantwortlichkeit stimuliert werden, indem die Jugendlichen in der zweiten Hälfte des Camps selbstständig Gruppen bildeten, um je nach Interesse ihr eigenes Medienprojekt zu gestalten. Dieses Projekt war dieses Jahr nicht an das Medium Film gebunden. Vielmehr wurde den Jugendlichen in den ersten Tagen in sogenannten Basisworkshops (zu Sound Design, Video, Theater, Kunst, Körper und Ausdruck) eine Bandbreite an Möglichkeiten vorgestellt im weitesten Sinne mediale Produkte zu gestalten. Während dieser Zeit befanden sie sich in vorgegebenen Gruppen, und es wurde noch nicht  – wie dies die Jahre zuvor der Fall war – auf ein Endprodukt hingearbeitet.Vielmehr sollte ein Raum geschaffen werden, ohne Druck Neues auszuprobieren und zu Erlernen und dabei über Tage Ideen für ein eigenes Projekt zu sammeln. Dieses wurde in der selbstgewählten Kleingruppe eigenständig durchgeführt. Die Jugendlichen gestalteten sowohl ein multimediales Theaterstück als auch einen Spielfilm, eine Nachrichtensendung, Werbefilme und einen Stummfilm. Die Medien- und TheaterpädagogInnen waren nicht ständig bei einer Gruppe anwesend, sondern dienten allen Gruppen als AnsprechpartnerInnen für ihren speziellen Bereich. Zu Beginn und am Ende jedes Projekttages gab es eine Reflektion mit den einzelnen Gruppen, um Verbesserungsvorschläge zu geben, Hilfe zu leisten oder die Gruppe gegebenenfalls an die Person zu verweisen, die Unterstützung in einer bestimmten Sache geben konnte. Dabei galt das Prinzip, Scheitern zuzulassen, aufzufangen und durch die Selbsterfahrung Lernprozesse anzuregen. Eine weitere Änderung dieses Jahres betraf den Zeitpunkt der Premiere, welche am vorletzten Abend stattfand. Dadurch sollte der darauffolgende Tag die Möglichkeit für eine Reflektions- und Evaluationseinheit sowie für verschiedene Freizeitangebote bieten und den Jugendlichen ermöglichen, in lockerer Atmosphäre mit den neuen Freunden Zeit zu verbringen.