Filmgestalterische Mittel im Miniaturset veranschaulichen

Miniatursetting

Zeitlicher Rahmen Je nach Intention und Zielgruppe sind Phasen von 10 bis 60 Min. möglich
Sozialform Plenum, auf Beamer ausgerichtet
Altersgruppe/Zielstufe geeignet für alle Altersgruppen, auch für VKL-Schüler/innen geeignet
Voraussetzungen keine
Benötigte Materialien Eine mit einem Beamer verbundene kleine Kamera (Webcam oder Smartphone-Kamera), Modellbauhäuser, Modellautos, -bäume, -personen
Schlagworte/Tags/Kategorien Filmgestalterische Mittel, anschaulich, Miniaturset,

Der Baustein im Überblick
Wer kennt das Problem nicht. Man möchte den Teilnehmer/innen eines Filmworkshops gerne filmästhetische Mittel zeigen und findet auf die Schnelle keine passenden Filmbeispiele. In einer Modellbaulandschaft lassen sich sämtliche filmgestalterische Mittel mithilfe eines Kamera-Beamer-Settings veranschaulichen und die ganze Klasse kann im Plenum aktiv eingebunden werden.

Beschreibung/Ablauf
Mit Modellbauhäusern, Autos und sonstigen zur Verfügung stehenden Modell-Objekten wird eine Filmkulisse als Miniatursetting aufgebaut. Idealerweise werden die Teilnehmer/innen im Halbkreis so platziert, dass sie sowohl das Miniatursetting als auch die Beamerprojektionsfläche im Blick haben.

Die Kamera wird über Kabel direkt mit dem Beamer verbunden, so dass das der jeweilige Bildausschnitt der Kamera unmittelbar an den Beamer ausgegeben wird. Auf diese Weise entsteht eine Art Live-Setting. Alternativ kann das Signal auch kabellos über WLAN von einem Mobilen Gerät über bspw. AppleTV an den Beamer übertragen werden.

Entscheidend ist die Grösse der Kamera. Sie muss so klein sein, dass auch Untersichten (Froschperspektiven) im Miniatursetting möglich sind. Kamerafahrten lassen sich optimieren, wenn ggf. Schienen einer Modelleisenbahn verlegt werden und die Kamera auf einem flachen Modelleisenbahnwaggon platziert wird.

Mit dem Miniatur-Setting lassen sich dann alle filmästhetischen Mittel zeigen, wie die Videobeispiele verdeutlichen. Die Bildwirkung kann direkt am Live-Bild diskutiert und reflektiert werden. Mit einfachen filmischen Problemlöse-Arbeitsaufträgen können die Teilnehmer/innen zudem ermutigt werden, selbst Stilmittel auszuprobieren.

  • «Von welchem Kamerastandpunkt aus würdet ihr einen Bankraub zeigen?»
  • «Welchen Bildausschnitt würdet ihr wählen, wenn der Zuschauer den Bankräuber noch nicht erkennen soll?»
  • «Wie könnte der Establishing-Shot (erste Filmeinstellung) der Szene aussehen?»
  • «Wie könnte man die Hauptperson einführen?»
  • «Wie kann das Bild gestaltet werden, wenn in der Handlung bald Probleme auftauchen?»

Bezüge zur Sprachförderung
Die Stärke des Miniaturfilmsettings liegt in der hohen Anschaulichkeit. Über konkrete Bilder zu sprechen, fällt leichter, als Filmwirkung im abstrakten Raum zu thematisieren. Die Teilnehmer/innen können die Livebilder mit ihrem jeweiligen Sprachwortschatz beschreiben. Die Lehrperson führt dann neue Fachbegriffe am Beispiel ein: z. B. Goldener Schnitt, Head room, Nose room, etc. Dank klarer filmischer Problemlöseaufträge kann die Gruppe auch kurzzeitig alleine gelassen werden, so dass sie im Peer-to-Peer-Setting untereinander ins Gespräch kommen.

Bezüge zur Medienbildung/Medienkompetenz
Die filmgestalterischen Mittel, die die Teilnehmer/innen im Kameralivesetting durch aktives Ausprobieren und durch Beobachtung kennen lernen, benötigen sie später bei der Umsetzung ihrer eigenen Filmprojekte. Die eingeführten Fachbegriffe helfen bei der Kommunikation am Set, wenn es darum geht, den anderen eigene Gestaltungsideen zur verdeutlichen.

Autorenschaft
Björn Maurer

Videobeispiele aus der Praxis

Subjektive Kamera

Parallelfahrt

Reiss-Schwenk

Kamerarollen

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